Feiertage in Südafrika
Lange hatte die schwarze Bevölkerung Südafrikas unter der Unterdrückung durch die weiße Minderheit zu leiden. Viele Feiertage erinnern an diese Zeit des Unrechts.
Übersicht
Neujahr – 1. Januar
Tag der Menschenrechte – 21. März
Karfreitag – Flexibel
Ostermontag – Flexibel
Tag der Freiheit – 27. April
Tag der Arbeit – 01. Mai
Tag der Jugend – 16. Juni
Nationaler Frauentag – 09. August
Tag des Kulturerbes (Heritage Day) – 24. September
Versöhnungstag (Day of Reconciliation) – 16. Dezember
Weihnachten – 25. Dezember
Zweiter Weihnachtsfeiertag – 26. Dezember
Wissenswertes zu ausgewählten Feiertagen
Tag der Menschenrechte
Dieser Tag soll an das Massaker von Sharpeville im Jahre 1960 erinnern. Aus Protest gegen diskriminierende Passgesetze des Apartheidregimes marschierten zwischen 5.000 und 7.000 Schwarze ohne Pass zu einem Polizeirevier. Ziel der Aktion war es, festgenommen zu werden, um so auf die Missstände aufmerksam zu machen. Ein Polizeioffizier gab das Kommando, auf die Demonstranten zu schießen. 69 Menschen starben bei dem Massaker.
Südafrikas Politiker nutzen diesen Tag, um vor Tausenden von Zuhörern bei öffentlichen Reden an die Grausamkeiten der Apartheid zu erinnern. Sie versäumen es aber auch nicht, auf die Errungenschaften hinzuweisen, die das neue Südafrika schon erreicht hat.
Tag der Freiheit
Der 27. April 1994 war ein großer Tag in der Geschichte Südafrikas. Erstmals durfte das gesamte südafrikanische Volk bei freien und geheimen Wahlen eine Regierung bestimmen. Diesen Meilenstein der südafrikanischen Geschichte feiern die Einwohner mit ausgelassenen Tänzen in den mit Landesflaggen geschmückten Straßen. Der Präsident hält eine Rede an die Nation. Traditionell gibt es am Tag der Freiheit zudem landesweit hochkarätige Konzerte.
Tag der Jugend
Auch dieser Feiertag hat einen traurigen Hintergrund. Schwarze Schüler protestierten am 16. Juni 1976 gegen die Einführung von Afrikaans als verpflichtender Unterrichtssprache. Afrikaans war die Sprache der weißen Minderheit, die von den meisten Schwarzen nicht gesprochen wurde. Viele Schüler sahen sich in ihren Bildungsmöglichkeiten massiv beeinträchtigt. Die Polizei schlug die Demonstration blutig nieder. Hector Pieterson, ein zwölfjähriger Schüler, wurde während der Demonstration von der Polizei erschossen. Bei Aufständen in den darauffolgenden Wochen starben mindestens 700 Menschen, meist Jugendliche.
Heute sorgen die Südafrikaner mit Kundgebungen und Demonstrationen dafür, dass diese Zeit der Barbarei nicht in Vergessenheit gerät.
Weihnachten
Mitten im südafrikanischen Hochsommer beginnt das Weihnachtsfest. Doch auf weihnachtliche Dekorationen der Häuser verzichten viele Südafrikaner trotz 30°C im Schatten nicht. Der schwarze Teil der Bevölkerung versteht Weihnachten eher als eine Art Karneval. Ausgiebige Gelage, gefolgt von Tänzen in bunten Kostümen, bieten einen reizvollen Kontrast zu unserer Besinnlichkeit. Wem der Sinn nach Bekanntem steht, sollte sich während der Festtage in einem von Weißen betriebenen Guesthouse aufhalten. Hier hängen noch die Strümpfe über dem Kamin und am 01. Weihnachtsfeiertag findet die Bescherung statt.