Feiertage in Schweden
Bis auf den 1.Mai und das Mittsommerfest gehören alle gesetzlichen Feiertage in Schweden ins Kirchenjahr und stimmen so weitgehend mit denen in Deutschland überein. Viele andere Fest- und Gedenktage werden auf den folgenden Samstag verschoben und sind damit keine Feiertage im ursprünglichen Sinne mehr.
Außerdem gibt es in Schweden eine Vielzahl von Feierlichkeiten an bestimmten Tagen, die aber nicht gesetzlich anerkannt und somit als vollgültige Arbeitstage eingestuft sind. Teilweise fallen diese Feiern auch von vornherein auf einen Sonntag.
Übersicht
Neujahr – am 1. Januar
Heilige drei Könige („Trettondedag Jul“) – am 6. Januar
Karfreitag – zwei Tage vor Ostersonntag
Ostersonntag – nach dem ersten Vollmond im Frühling
Ostermontag – ein Tag nach Ostersonntag
Tag der Arbeit – am 1. Mai
Christi Himmelfahrt – 39 Tage nach Ostersonntag
Schwedischer Nationalfeiertag – am 6. Juni
Mittsommerfest ( „Midsommardagen“) –zwischen dem 20. und 26. Juni
1. Weihnachtsfeiertag – am 25. Dezember
2. Weihnachtsfeiertag – am 26. Dezember
Wissenswertes zu ausgewählten Feiertagen
Trettondedag Jul
Mit dem 13. Tag nach Weihnachten hört die Weihnachtszeit in Schweden noch nicht auf – hier wird noch bis zum „Tjugondedag Knut“, also dem 20. Tag nach Weihnachten, weitergefeiert. Die einen sagen, dass diese Verlängerung der Weihnachtszeit ihren Ursprung im Versuch der Kirche hatte, mit den ausgedehnten Festen der Wikinger zu konkurrieren.
Andere meinen, es hinge mit Knut IV., heiliggesprochener König von Dänemark, zusammen, dessen Namenstag im 17. Jahrhundert vom 7. auf den 13. Januar verlegt worden war. Kinder erwarten diese Zeit des Jahres sehnsüchtig, denn nun beginnt das „Julgransplundring“, es dürfen also die Süßigkeiten vom Weihnachtsbaum geplündert werden.
Ostern
Ostern startet in Schweden schon am Gründonnerstag damit, dass die Kinder als Osterhexen verkleidet um die Häuser ziehen und um Süßigkeiten bitten. Neben dem Brauch, frische Birkenzweige in die Wohnung zu stellen, gehört es zum Ostersonntag, dass die Kinder ein mit Süßigkeiten gefülltes Papp-Ei geschenkt bekommen.
Christi Himmelfahrt
Bei Christi Himmelfahrt denkt man in Schweden an Gökottan und den Nykterhetens Tag.
Gökottan, setzt sich aus den Wörtern „Gök“ (Kuckuck) und „Ottan“ (Morgengrauen) zusammen. Es bezeichnet die Tradition, früh am Morgen in die Natur zu gehen, um dem ersten Ruf des Kuckucks zu lauschen.
Ist dieser Donnerstag in Deutschland auch als feuchtfröhlicher Herrentag bekannt, gilt er den Schweden hingegen als Tag der Antialkoholiker („Nykterhetens Dag“), was nicht nur diverse Veranstaltungenzum Thema, sondern auch vermehrte Alkoholkontrollen zur Folge hat. Nicht genug damit, ist Christi Himmelfahrt in Schweden auch noch Tag der Angler.
Schwedischer Nationalfeiertag
Der seit 1916 auch als „Tag der Flagge“ bekannte schwedische Nationalfeiertag wird erst seit 2005 als solcher begangen. Gedacht wird der Krönung Gustav Wasas am 6. Juni 1523. Damit war die Auflösung der Union mit Dänemark verbunden, somit also die Schwedische Unabhängigkeit.
Midsommardagen
Die Feierlichkeiten für das zweitgrößte Fest des Jahres beginnen schon mit einem Mittsommerabend und der darauffolgenden Mittsommernacht, ehe sie im Mittsommerfest am Samstag gipfeln. Man stellt Mittsommerstangen auf, die an unsere deutschen Maibäume erinnern, und es wird zu traditioneller Volksmusik getanzt.
Aus Anlass der Sommersonnenwende isst man die ersten Jungkartoffeln mit Sauerrahm und Hering, danach Erdbeeren mit Schlagsahne. Und dazu gibt es – der Antialkoholiker-Tag liegt schließlich schon einige Wochen zurück – schwedischen Kräuterschnaps.