Geländewagen mieten: Tipps und Tricks
In den meisten Reiseländern ist der Mieter mit einem herkömmlichen Fahrzeug bestens bedient. Das Straßennetz ist einigermaßen ausgebaut und der Fahrer wird im Normalfall die befestigten Wege nicht verlassen.
Es gibt aber auch Länder, wie etwa Island oder Namibia, in denen sich herkömmliche Straßen sich in unbefestigte Pisten verwandeln können. Und hier sollte schon ein Geländewagen gebucht werden, um sicher ans Ziel zu gelangen.
Doch selbst das geländegängigste Fahrzeug bringt wenig, wenn der Fahrer nicht in der Lage ist, den Wagen richtig zu bedienen. Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.
Die beiden Schaltknüppel
Anders als in herkömmlichen Fahrzeugen erwarten Sie in Ihrem Geländewagen zwei Schaltknüppel. Den einen bedienen Sie wie gewohnt, um die Gänge zu wechseln. Der kleinere Hebel ist die sogenannte Geländeuntersetzung.
In modernen Geländewagen wird die Geländeuntersetzung häufig auch per Knopfdruck aktiviert. Sie sorgt für ein höheres Drehmoment bei niedrigen Geschwindigkeiten.
Im Vergleich zum herkömmlichen Betrieb auf der Straße hat ein Geländewagen mit zugeschalteter Geländeuntersetzung mehr als doppelt soviel Kraft bei halber Geschwindigkeit. Dadurch lassen sich auch Steigungen bewältigen, an denen ein herkömmliches Fahrzeug scheitern würde.
Manche Geländewagen schaffen sogar eine Steigung von 100%, das entspricht 45°.
Die Differentialsperre
Ein weiteres Hilfsmittel bei Geländewagen, über das herkömmliche Fahrzeuge nicht verfügen, ist die sogenannte Differentialsperre.
Vereinfacht gesagt sorgt sie dafür, dass sich genau der Reifen bewegt, der gerade Bodenhaftung hat, während andere Räder schon durchdrehen. Das kann im Gelände die Rettung sein.
Die Winde
Wenn gar nichts mehr geht, sind viele Geländewagen zusätzlich mit einer Seilwinde ausgestattet. Das Seil kann an einem festen Gegenstand, etwa einem Baumstamm angebracht werden und zieht den Geländewagen dann aus dem Schlamassel.
Die Bodenfreiheit
Wenn der Wagen erst einmal aufliegt, geht meist gar nichts mehr. Wenn Sie mit Beifahrer unterwegs sind, sollte immer einer aussteigen und überprüfen, dass zwischen Untergrund und Fahrzeug noch genug Raum ist.
Sind Sie alleine unterwegs, müssen Sie im Zweifelsfall immer wieder anhalten und diesen Job selbst übernehmen.
Was zählt ist Training
Offroad-Anfänger werden auch mit dem besten Geländewagen in freier Wildnis scheitern.
Bevor Sie Ihren Mietwagen durch exotische Reiseländer mit ungesicherten Straßen bewegen, sollten Sie ein spezielles Training für Geländefahrzeuge absolvieren. Dann können Sie die Fahrt in vollen Zügen genießen.
Genaue Einweisung
Wenn Sie den Mietwagen übernehmen, sollten Sie sich von Ihrem Verleiher alle Funktionen genau erklären und am besten noch vorführen lassen. Dann müssen Sie nicht während der Fahrt teils unverständliche Bedienungsanleitungen studieren.
Versicherungsschutz klären
Klären Sie vor der Fahrt ganz genau, mit Ihrem Verleiher, welche Pisten Sie befahren dürfen. Lassen Sie sich diese Erlaubnis schriftlich bestätigen. Nur so sind Sie im Schadensfall auf der sicheren Seite.
Defensiv fahren
Überschätzen Sie sich nicht. Wenn Ihnen eine Piste unpassierbar erscheint, sollten Sie es gar nicht erst versuchen. Denn wenige Dinge sind unangenehmer als in rauer Natur, ohne Handyverbindung, mit dem Mietwagen hängen zu bleiben. Schließlich kann es lange dauern, bis das nächste Fahrzeug vorbeikommt.