Mentalitätsunterschiede zwischen Neuseeländern und Deutschen

Neuseeland ist, um es übertrieben zu formulieren, eine Insel am anderen Ende des Globus. Oberflächlich betrachtet ist das Land von Australien aber auch von der eigenen englischen Vergangenheit geprägt. Doch Neuseeland, wo alles eine Spur entspannter abläuft, als in anderen Ländern, ist aufgrund seiner Lage etwas isoliert vom Rest der Welt. Dies bedeutet auch, dass die Menschen ihr Leben anders angehen, als auf anderen Kontinenten. Wer Urlaub in diesem schönen Staat macht, wird schnell merken, dass es hier nicht ganz so ist, wie in der Heimat.

Im Vergleich zwischen Deutschland und Neuseeland sind es meist die Bürokratie und der deutsche Sinn für Genauigkeit, die die beiden unterschiedlichen Mentalitäten kennzeichnen. Die Kiwis, also die Neuseeländer, sind eher laid-back, was nichts anderes als „gelassen“ bedeutet. Die Menschen sind weniger gestresst. Sie nehmen die Dinge, wie sie kommen, haben es manchmal nicht eilig, was vielleicht für ungeduldige Deutsche in bestimmten Situationen nicht einfach zu akzeptieren ist. Auch die Bürokratie ist nicht so ausgeprägt. Man nehme einmal an, es wurde ein Mietwagen gebucht, aber es gibt nicht vorher gesehene Probleme, vielleicht weil die Daten nicht richtig übernommen wurden. Möglich, dass alle nicht so schnell gelöst wird, wie erhofft. Allerdings haben auch in Neuseeland die weltweit bekannten Mietwagenfirmen Niederlassungen und eigentlich sollte der gewohnte internationale Service garantiert sein. Dass in Neuseeland Linksverkehr herrscht, der für Europäer natürlich ungewohnt ist, dürfte jeder Reisende vorab wissen. Es ist auf jeden Fall eine wunderbare Möglichkeit dieses Land und seine Natur mit einem Mietwagen kennenzulernen. Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut. Im Falle von Unfällen wird es keinerlei unvorhergesehene Probleme geben, auch weil es sprachlich keine Unklarheiten gibt.

Neuseeland ist nicht so wohlhaben wie das benachbarte Australien. Viele Neuseeländer gehen aus diesem Grund ins Ausland, wenn sie höhere Gehälter wollen. Dies gilt vor allem für junge Leute. Was vielleicht auch etwas über die Mentalität aussagt. Natürlich lieben die Neuseeländer ihre Nation, aber wichtig ist, dass es ihnen als Einzelperson gut geht. Es mag durchaus auch stimmen, dass die Kiwis sich als etwas Besseres als die Gastarbeiter verstehen, also als die Asiaten und Inder, die ins Land gekommen sind. Auch der Umgang mit den Ureinwohnern, den Maoris, kann man sicherlich kritisieren. Letztlich ist es wohl so, dass Neuseeländer Reisenden unvoreingenommen gegenüber stehen, aber Probleme mit Menschen haben, von denen sie glauben, dass sie ihnen etwas wegnehmen.

Und sei es der Arbeitsplatz. Neuseeland hat eine Art von sozialer Komplexität, der man so nicht in anderen Ländern begegnet. Es ist ein kleines isoliertes Land, das europäisch geprägt ist. Der Tourismus hat eine große Bedeutung, was sich auch darin zeigt, dass die Einheimischen sehr nett zu ihren Gästen sind. Sie begegnen ihnen ohne Vorurteile. Es wird natürlich eher weniger mit Deutschen gerechnet, sondern mehr mit Australiern oder Amerikanern sowie vielleicht Engländern. Vermutlich haben die Kiwis dennoch bestimmte Vorstellungen von der deutschen Mentalität. Die Punkte Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Fleiß könnten genannt werden. Und natürlich die weltweit beliebten deutschen Autos, die man aber nicht als Mentalität werten kann, wohl aber als Auswirkung von dieser.