Feiertage auf Malta
Malta ist stark katholisch geprägt. Etwa 98 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen Konfession, die als Staatsreligion in der Verfassung des Inselstaates verankert ist. Hausaltäre, allgegenwärtige Heiligenbilder sowie mehr als 360 Kirchen landesweit zeugen vom tief verwurzelten Glauben.
Dennoch sind Oster- und Pfingstmontag sowie der 2. Weihnachtstag keine Feiertage – zahlreiche andere religiös motivierte Feste schaffen aber einen Ausgleich. Hinzu kommen Gedenktage, die vor allem an die noch relativ junge Unabhängigkeit Maltas erinnern.
An folgenden Feiertagen haben alle Ämter und die meisten Geschäfte geschlossen. Restaurants sind in der Regel aber geöffnet.
Übersicht
Neujahr – am 1. Januar
Schiffbruch des heiligen Paulus – am 10. Februar
St. Josephs Tag – am 19. März
Freiheitstag – am 31. März
Karfreitag – zwei Tage vor Ostersonntag
Ostersonntag – Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling
Tag der Arbeit – am 1. Mai
Pfingstsonntag – 49 Tage nach Ostersonntag
Nationalfeiertag („Sette Giugno“) – am 7. Juni
Peter und Paul – am 29. Juni
Maria Himmelfahrt – am 15. August
Fest „Herrin der Siege“ („Our Lady of Victory“) – am 8. September
Unabhängigkeitstag – am 21. September
Unbefleckte Empfängnis – am 8. Dezember
Tag der Republik – am 13. Dezember
1. Weihnachtsfeiertag – am 25. Dezember
Wissenswertes zu ausgewählten Feiertagen
Schiffbruch des heiligen Paulus
Ein Unglück frohen Herzens zu feiern, mutet vielleicht skurril an. Aber der Schiffbruch des Apostels, der gemeinsam mit anderen Gefangenen von Palästina nach Rom unterwegs war, bedeutet für Malta gewissermaßen die geistliche Geburtsstunde. Das Unglück soll sich im Jahr 60 in der Bucht vor dem heutigen La Valetta zugetragen haben. Drei Monate, so die Überlieferung, hat Paulus danach auf der Insel zugebracht und den christlichen Glauben verbreitet.
Der Schutzheilige Paulus gilt heute als „Vater“ aller Malteser und wird tief verehrt. Die Prozessionen, bei denen man nach der Messe seine Statue durch die Straßen trägt, erinnern in ihrer Farbenpracht an Karnevalsumzüge. Ein Feuerwerk beschließt traditionell den Tag.
Freiheitstag
Um 1800 musste der Malteserorden zunächst den napoleonischen Truppen weichen, diese wenig später wiederum den Briten. Seit 1814 war Malta Kronkolonie und spielte mehr als hundert Jahre später besonders im Zweiten Weltkrieg eine strategisch wichtige Rolle. Erst 1964 erhielt das Land seine Unabhängigkeit. Am 31. März erinnert man mit dem noch jungen Feiertag an den Abzug der letzten britischen Truppen im Jahr 1979.
Fest „Herrin der Siege“
1530 hatte der spanische König die Insel an den Malteserorden (Johanniterorden) übergeben, der im 11. Jahrhundert zur Zeit der Kreuzzüge gegründet worden war und nach seiner Vertreibung von Rhodos durch die Osmanen eine neue Heimstatt suchte.
Doch Anfang 1565 erschien eine starke türkische Flotte vor Malta und belagerte die inzwischen errichteten Wehranlagen des Ordens. Als Hilfe aus Sizilien eintraf, brachen die Türken ihre Belagerung erfolglos ab. Dieses Ereignis wird am 8. September mit Festen, einer Parade, einer Kranzniederlegung, der Regatta vor La Valetta und mit einem Feuerwerk begangen.