Feiertage Luxemburg
Das Großherzogtum Luxemburg ist mit knapp 2.600 Quadratkilometern zwar der kleinste Flächenstaat der Erde, aber dennoch – oder gerade deshalb – sind die Luxemburger ganz groß, wenn es um das Bewahren von Traditionen geht.
Auch jenseits der offiziellen Feiertage werden besondere Bräuche gepflegt: So wirft man etwa am Aschermittwoch brennende Strohpuppen von der Moselbrücke, trifft sich am Dienstag nach Pfingsten zu Ehren des heiligen Willibrord zur „Springprozession“ (bei der die mehr oder weniger Frommen tatsächlich nach einem bestimmten Muster hopsen) oder besucht Ende August/Anfang September die „Schueberfouer“ – große bunte Schaustellerfeste.
Jeder Luxemburger Arbeitnehmer hat Anspruch auf zehn gesetzliche Feiertage im Jahr – fällt einer davon auf einen ohnehin freien Tag, darf man sich innerhalb der nächsten drei Monate einen Ausgleichtag nehmen.
Übersicht
Neujahr – am 1. Januar
Ostersonntag – Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling
Ostermontag – ein Tag nach Ostersonntag
Tag der Arbeit – am 1. Mai
Christi Himmelfahrt – 39 Tage nach Ostersonntag
Pfingstmontag – 50 Tage nach Ostersonntag
Nationalfeiertag – am 23. Juni
Mariä Himmelfahrt – am 15. August
Allerheiligen – am 1. November
1. Weihnachtsfeiertag („Chrëschtdag“) – am 25. Dezember
2. Weihnachtsfeiertag („Stiefesdag“) – am 26. Dezember
Wissenswertes zu ausgewählten Feiertagen
Ostern
Schon die Zeit vor Ostern hält in Luxemburg einen ganz speziellen Brauch bereit: Am dritten Sonntag nach Fastnacht, am „Bratzelsonndeg“, schenken Männer Ihrer Angebeteten eine Brezel. Ist die Dame nicht abgeneigt, revanchiert sie sich an den Feiertagen mit einem Ei. In Schaltjahren sind die Rollen übrigens vertauscht: Dann schenkt die Frau die Brezel und der Mann, gegebenenfalls, das Ei.
Von Karfreitag bis zur Osternacht werden die Glocken zwar nicht geläutet (den Kindern wird oft erzählt, die Glocken seien nach Rom geflogen und brächten auf dem Rückweg Süßigkeiten mit), doch sorgt der Nachwuchs dafür, dass es nicht zu leise wird: Mit bunt geschmückten Schlehdornsträußen ziehen die Kinder singend und klappernd durch die Straßen.
Ebenfalls laut wird dann der Montag, der von der frohen Osterbotschaft – 87 Prozent der Luxemburger sind Schätzungen zufolge katholisch – kündet: Das traditionelle „Éimaischen“ erinnert an die im Lukasevangelium überlieferte Geschichte aus der Ortschaft Emmaus, wo mehrere Jünger dem auferstandenen Jesus begegnet sein sollen. Nur am Ostermontag gibt es die sogenannten „Péchvillchen“, aus Terrakotta hergestellte Pfeifen in Vogelform, zu kaufen, auf denen man in den höchsten Tönen trällern kann.
Nationalfeiertag
Luxemburg ist das letzte der einst neun europäischen Großherzogtümer, eine parlamentarische Erbmonarchie. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Nationalfeiertag ursprünglich – schon seit Ende des 18. Jahrhunderts – eng mit den Geburtstagen der Herrscher verknüpft war und das Datum mehrfach wechselte.
Da Wilhelm III. nur drei Tage vor dem Todestag seines Bruders Geburtstag hatte und ihm nicht nach Frohsinn war, verlegte er 1850 die Feier auf den 17. Juni, den Geburtstag seiner Frau. Nachdem zwischenzeitlich, unter der Großherzogin Charlotte, der 23. Januar auserkoren war, was die Freude oft mit schlechtem Winterwetter verdarb, wurde 1961 der 23. Juni – unabhängig davon, wann der aktuelle Regent wirklich das Licht der Welt erblickt hat – zum „Groussherzogs Gebuertsdag“ erklärt.
Die Festivitäten beginnen immer schon am Vorabend, der im Zeichen von Volksfesten, Fackelzug, Feuerwerk und Musik aller Art steht. Am 23. folgt dann der offizielle Teil mit Militärparade, Kanonenschüssen und Te Deum.