Mit dem Mietwagen Dänemark entdecken
Eine Mietwagenreise durch Dänemark lohnt sich gleich doppelt, am besten mit der ganzen Familie.
Zum einen lockt hier das Abenteuer zahlreicher Brücken und Fährverbindungen, zum anderen die Geruhsamkeit ländlicher Straßen.
Schnell gefahren wird im Königreich nur auf den Hauptrouten, die kaum zwei Prozent des landesweiten Straßennetzes ausmachen.
Wer es nicht eilig hat, kann den Mietwagen über verträumte Küstenstraßen und durch hübsche Städtchen lenken – ein Vergnügen, das nicht nur den beliebten Ferienhausurlaub bereichert. Für Anmietung und Reise mit dem Mietwagen haben wir ein paar Tipps zusammengestellt.
Den Mietwagen entgegennehmen
Dänemark verfügt über mehrere Flughäfen. Der mit Abstand wichtigste Airport liegt im Süden Kopenhagens. Der Flughafen Kopenhagen-Kastrup fungiert als internationales Drehkreuz und ist zugleich der größte Flughafen Skandinaviens.
Die meisten Flugreisenden gelangen daher über die Landeshauptstadt Kopenhagen ins Land, aber auch Billund und Aalborg werden regelmäßig von Deutschland aus angesteuert. In Kopenhagen sind alle großen Mietwagenanbieter präsent. Die Stationen von Europcar, Hertz, Avis, Budget, Sixt und Enterprise befinden sich in Terminal 3.
Den richtigen Mietwagen buchen
Dänemark verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz. Ein Geländewagen wird nur dann benötigt, wenn man Offroad-Routen bewusst ansteuert. Bei der Fahrzeuggröße sollten Sie sich ganz nach ihren Bedürfnissen richten. Einschränkungen bei Fähren gibt es für normale PKW nicht. Bei Gespannen und Wohnmobilen können jedoch Mehrkosten entstehen.
Mietwagenpreise
Die Mietwagenpreise bewegen sich in Skandinavien auf hohem Niveau, Dänemark bildet da keine Ausnahme. Einer der Gründe ist, dass massive Preisnachlässe wie zum Beispiel auf den spanischen Inseln unüblich sind. Dafür darf man in Dänemark aber auch perfekt gewartete oder fast neue Mietwagen erwarten.
Das günstigste Angebot erhalten Sie bei einer guten Vorplanung. Buchen Sie ihren Mietwagen schon einige Wochen vor Reisebeginn und vergleichen Sie die Preise. So lassen sich auch in Dänemark erhebliche Einsparungen realisieren.
Preismindernd können Wochenpauschalen wirken, so diese mit ihrer Flug- und Reiseplanung in Einklang zu bringen sind. Sollten Sie die ersten Tage nach der An- oder vor der Abreise in Kopenhagen verbringen, werden sie in der Stadt keinen Mietwagen benötigen.
Den Wagen richtig versichern
Wir empfehlen generell den Abschluss einer Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung. Im Normalfall werden sie diese zwar nicht benötigen, doch lohnt die relativ niedrige Ausgabe im Schadensfall gleich dreifach: Sie sparen sich den Ärger der Abwicklung, die Beschäftigung mit den Bestimmungen im Ausland und möglicherweise hohe Kosten.
Einen Wert besitzt die Versicherung auch, wenn Sie sie nicht in Anspruch nehmen: Sie bringt Ruhe und Sicherheit – es fährt sich gleich ein bisschen mehr wie in heimischen Gefilden.
Die Deckungssumme der Haftpflicht-Versicherung sollte bei mindestens einer Million Euro liegen. Bietet der ausgewählte Vermieter weniger an, hilft die sogenannte Mallorca-Police, mit der die Leistung im Schadensfall entsprechend aufgestockt wird. Lesen Sie dazu bitte auch unser Special rund um den Versicherungsabschluss im Ausland.
Altersgrenze
Das Mindestalter zum Leihen eines Mietwagens variiert in Dänemark stark. Teilweise ist die Anmietung ab 18 Jahren möglich, teilweise erst ab 23 mit einer zusätzlichen Gebühr, wenn der Mieter das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.
Auch Altersobergrenzen, zum Beispiel ab 80 Jahren, sind durchaus üblich. Genau informieren sollten sich, unabhängig vom Alter, Fahranfänger. Meist wird ein Jahr Fahrpraxis (Zeitraum seit Ausstellung des Führerscheins) zwingend vorausgesetzt.
Zubehör
Alles Zubehör – von den Schneeketten bis zur Babyschale sollte rechtzeitig im Vorfeld bestellt werden, damit es an der Abholstation vorrätig ist. Der Vermieter garantiert die Verfügbarkeit im Falle der Vorbestellung. Anderenfalls kann es bei der Ausrüstung schnell knapp werden, ganz so wie mit den Regenschirmen bei einem Platzregen.
Sprachbarriere
Die Englisch-Kenntnisse der Dänen sind hervorragend, eine Verständigung also meist kein Problem, solange man selbst fit genug ist. Für die guten Sprachkenntnisse der Dänen gibt es vor allem zwei Gründe.
Zum einen brauchen sie die Fremdsprache zur Verständigung im Ausland, da die wenigsten Menschen auf der Erde Dänisch sprechen. Zum anderen ist das Bildungssystem entsprechend eingerichtet. Englisch lernen die Kinder im Normalfall ab der dritten Klasse.
Freie Kilometer
Bei den meisten Anbietern sind alle Kilometer inklusive. Sollte dies nicht der Fall sein, kalkulieren Sie bei der Prognose der gefahrenen Strecke großzügig. Die Nord-Süd-Ausdehnung Dänemarks liegt unter 400 Kilometern, riesige Distanzen gibt es also nicht. Deutschland ist gut acht Mal größer als der Nachbar im Norden.
Kaution
Die Kaution variiert je nach Vermieter und Wagenklasse. Der Betrag – oft der dreifache Wert der Anmietung – wird auf ihrer Kreditkarte geblockt. Wichtig ist also, denVerfügungsrahmen im Blick zu behalten, um im Urlaub trotzdem ausreichend Liquidität zu besitzen.
In den meisten Fahrzeugkategorien ist eine Bar-Hinterlegung der Kaution ebenfalls möglich. Premium-Fahrzeuge verlangen dagegen zwingend nach einer Kreditkarte. Es werden je nach Fahrzeug mehrere tausend Euro auf der Karte geblockt.
Kundenzufriedenheit Mietwagen
Bei kleineren Mietwagen-Anbietern kommt es am Flughafen Kopenhagen gelegentlich zu Problemen, weil die Kunden die Abholstation nicht finden. Letztlich hilft allerdings nur, sich im Vorfeld der Abholung mit einem Lageplan zu informieren. Immerhin resultieren aus der Lage außerhalb des Terminals die Preisvorteile, die teilweise an den Kunden weitergegeben werden können.
Sicherheit Mietwagen
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ein kurzer Check der verzeichneten Mängel sowie der Lichtfunktion sollte immer erfolgen. Mit gravierenden Mängeln am Fahrzeug ist aber bei keinem der Anbieter in Dänemark zu rechnen.
Verkehrsregeln Dänemark
Allgemein:
In Dänemark fährt es sich sehr angenehm, Drängeln gehört nicht zur Mentalität. Die meisten Fahrer sind aufmerksam und nehmen Rücksicht.
Mautgebühren fallen nicht an, ebenso sind die meisten Brücken gebührenfrei. Eine Ausnahme bilden die Öresundbrücke und die 18 Kilometer lange Storebaeltbrücke.
In Dänemark ist es gesetzlich vorgeschrieben, auch am Tag mit Licht zu fahren. Die Bußgelder bei einem Verstoß sind empfindlich und liegen umgerechnet über 100 Euro.
Führerschein:
Ein internationaler Führerschein ist nicht erforderlich.
Promillegrenze:
Die Alkoholgrenze in Dänemark liegt fürs Fahren bei 0,5 Promille. Mit einem höheren Wert sollte man sich nicht erwischen lassen. Ab 2,0 Promille wird das Fahrzeug per Gesetz entschädigungslos versteigert, das Geld kommt in die Staatskasse. Auch Wiederholungstäter – zweimal über 0,5 Promille binnen drei Jahren – sind von diesem Gesetz betroffen.
Sonderregeln für Urlauber existieren nicht, allerdings kommt der Versteigerungs-Paragraph bei Mietwagen nicht zur Anwendung. Etliche tausend Euro an Geldstrafe müssen dennoch gezahlt werden. Als Faustformel gilt: Netto-Monatseinkommen x Promillezahl.
Sonstige Bußgelder:
20 km/h zu schnell heißen mindestens 135 Euro Verlust für die Urlaubskasse. Bei 50 km/h sind es schon 335,- Euro und mehr.
Empfindlich sind die Strafen auch bei anderen Verstößen – vom Handy am Steuer (200 Euro) bis zu abgefahrenen Reifen – 135 Euro pro Reifen. Abstandsverstöße, falsches Überholen, das Fahren bei Rot oder die Missachtung der Vorfahrt schlagen mit mindestens 270 Euro zu Buche.
Sonstiges:
50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften, 80 km/h außerhalb. Auf Autobahnen sind 130 km/h erlaubt, streckenweise nur 110 km/h. Bei Wohnmobilen und Gespannen reduziert sich das erlaubte Tempo auf 70 km/h außerorts und 80 km/h auf der Autobahn.
Beim Verlassen der Autobahn sollte beachtet werden, dass es in Dänemark im üblichen Fall keine Verzögerungsspur gibt. Die Geschwindigkeit muss also bereits auf der Autobahn reduziert werden, um eine gefahrlose Ausfahrt zu gewährleisten.
Gelegentlich werden Nebenstraßen mit sogenannten Haifischzähnen, also weißen Zacken auf der Straße gekennzeichnet. Den Fahrzeugen auf der Hauptstraße ist Vorfahrt zu gewähren.
An Autobahnen und Landstraßen darf in Dänemark nicht geparkt oder gehalten werden, es sei denn, es ist ausdrücklich gestattet. Auch das Parken / Halten an Bushaltestellen und Fußgängerübergängen ist untersagt. Der Mindestabstand beträgt hier zwölf beziehungsweise 10 Meter.
Vorschlag einer Rundreise
Dänemark: Zwischen Brandung, Romantik und Geschichte
Nehmen Sie sich Zeit für Kopenhagen, für das Hafenviertel mit der kleinen Meerjungfrau, für den Vergnügungspark Tivoli und das Renaissance-Schloss Rosenborg.
Auch die Freie Kommune Christiania im Osten der Stadt empfängt Gäste, ein wenig Abenteuergeist muss man hier mitbringen.
Den Mietwagen, so nicht aus Bequemlichkeit bereits bei der Ankunft am Flughafen in Empfang genommen, werden Sie in der dänischen Hauptstadt zunächst nicht benötigen. Auf der Fahrt durchs Land leistet er dagegen gute Dienste.
Zum Großen Belt
Wir verlassen das quirlige Kopenhagen auf der E20 Richtung Südwesten und gelangen so auf direktem Wege zur Storebaelt Brücke (Großer-Belt-Brücke), die das östliche und das westliche Dänemark miteinander verbindet.
Die Strecke von gut 110 Kilometern ist in etwas mehr als einer Stunde zu bewältigen, die E20 muss man dabei nicht verlassen. Die Großer-Belt-Brücke ist ein Bau der Superlative – die Überfahrt mit dem PKW kostet umgerechnet rund 32 Euro, was sich in jeder Hinsicht lohnt.
Der Ostteil der Konstruktion, der zwischen Seeland und der kleinen Insel Sprogo liegt, ist mit einer Länge von 2.694 Metern und einer freien Spannweite von 1.624 Metern zwischen den Pylonen die längste Hängebrücke Europas.
Die Pylonen selbst zählen mit einer Höhe von über 250 Metern zu den höchsten Punkten Dänemarks. Insgesamt wird mit dem Bau aus Ost- und Westbrücke, Autostraße und Eisenbahntrasse (Tunnel und Brücke) eine Strecke von 18 Kilometer überbrückt. Die Fertigstellung hat 18 Jahre in Anspruch genommen.
Zu Besuch bei Hans Christian Andersen
Nach der Brücken-Überquerung erreicht man nach einigen Kilometern auf der Insel Fünen die Universitätsstadt Odense, in der 1805 der Dichter Hans Christian Andersen geboren wurde. Ein Museum erinnert an sein Werk.
Kinder kommen hier beim Nachspielen der Märchen auf ihre Kosten. Lohnend ist auch der Zoo von Odense, dessen großes Ozeaneum über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit erlangt hat.
Esbjerg: Genuss und Kultur am Wattenmeer
Am nächsten Tag geht es auf der E20 weiter, bis man schließlich Esbjerg am Wattenmeer der Nordsee erreicht. Mehrere Museen lohnen den Besuch, darunter das Fischerei- und Seefahrtsmuseum.
Eine hübsche Fußgängerzone lädt zum Schlendern ein, viele gute Restaurants warten in der Umgebung. Besonders schön ist die Atmosphäre im dänischen Bar-Restaurant „Dronning Louise“, das zum opulenten Mahl ebenso geeignet ist wie für einen Schwatz beim Bier.
Strand-Tour mit dem Auto
Mit rund 30 Kilometern ist die Strecke kurz, das Ziel aber umso lohnender. Wir fahren über Ribe nach Skaerbaek, wo die Straße auf die Insel Rømø abzweigt. Auf Rømø gibt es einen vier Kilometer breiten Sandstrand, der sogar mit dem Auto befahren werden darf. Er gilt als breitester Strand im Norden Europas.
Wer genug Zeit mitbringt, kann auf Rømø trefflich entspannen oder die Mietwagenreise in Richtung Norden fortsetzen, wo zum Beispiel Aarhus und Aalborg auf Besucher warten. Wer zurück muss: Kopenhagen ist kaum drei Autostunden entfernt.
Fazit
Dänemark lockt mit vielen hübschen Städtchen und langen Stränden. Die Erkundung mit dem Mietwagen verspicht einen erholsamen Urlaub, bei dem es viel zu entdecken gibt.
Überall wird der Reisende freundlich empfangen. Wer ein wenig Englisch kann, wird mit der Verständigung kaum Probleme haben.